Autoliv presents Airbags on the cars exterior to provide pedestrian protection

Risikoreduzierung von nahezu 100% Todesrate bei Zusammenstoß eines Fußgängers mit einem Fahrzeug bei 40 km/h auf weniger als 15% lebensgefährliche Verletzungen. Das wird möglich mit Autoliv´s neuem Fußgängerschutzsystem. Dieses System kann die Automobilhersteller unterstützen, die im Juli diesen Jahres von der EU angekündigten Tests zur Ermittlung des Fußgängerschutzes zu erfüllen. In Europa allein sterben jährlich 7.000 Fußgänger im Straßenverkehr. Das sind 20% aller Verkehrstoten im europäischen Raum.

Schon im Juni 2001 hat Autoliv eine bahnbrechende Neuheit zur Reduzierung der Todes- und Verletzungsrate bei Verkehrsunfällen mit Fußgängern veröffentlicht. Das bislang einzigartige System basiert auf der Anhebung der Motorhaube im Falle des Zusammenstoßes mit einem Passanten, wodurch der Fußgänger auf einer verformbaren Oberfläche landet, statt auf einer harten und unnachgiebigen. Diese Vorrichtung vermeidet zusätzlich, daß der Unfallbeteiligte auf den unteren Bereich der Windschutzscheibe aufschlägt.

In einem weiteren Schritt hat Autoliv die Wirkung dieses Systems durch die Einführung von zwei Airbags an den beiden Karosserieteilen rechts und links der Windschutzscheibe noch verbessert. In Tests konnte durch diese Airbags eine drastische Verminderung von lebensbedrohlichen Kopfverletzungen nachgewiesen werden. Damit kann das System sogar die schwierigsten im Entwurf vorgeschlagenen EU-Prüfungen erfüllen.
"Mit dem Trend der kurzen Motorhaube steigt das Risiko des Fußgängers, beim Unfall auf die harten Karosserieteile an der Windschutzscheibe zu treffen" erklärt Professor Yngve Håland, Leiter der Forschung bei Autoliv. "Darum haben wir unser System um Fußgängerschutz-Airbags an den Karosserieteilen rechts und links der Windschutz-scheibe erweitert."

"Da die Windschutzscheibe von Haus aus verformbar ist, werden mit der Anhebung der Motorhaube und der Abdeckung der A-Säulen durch Airbags die meisten für den Fußgänger lebensgefährlichen Karosserieteile effizient abgedeckt."

Neue Anforderung zum Schutz des Fußgängers
In den vergangenen Jahrzehnten ist der Insassenschutz dank Airbags, neuen Gurt- komponenten und Anti-Schleudertrauma Sitzen erheblich gestiegen. Diese positive Entwicklung führte dazu, dass das Augenmerk nun auch auf den bislang ungeschützten Passanten gerichtet wird. Die Kommission der EU hat wegen der beängstigenden Zahlen in den Unfallstatistiken im Juli diesen Jahres in Absprache mit den Automobilherstellern eine Vereinbarung getroffen, die Fahrzeugtests zur Überprüfung des Fußgängerschutzes vorsieht. Die Testreihen bewerten die Kopfverletzungsrisiken beim Aufprall mit 35 km/h, was einer Fahrgeschwindigkeit von 40 km/h entspricht. Grenzwerte hierbei sind HIC 1.000 (siehe hierzu Hintergrundinformationen) für eine Fläche von 2/3 der Motorhaube und HIC 2.000 für die restlichen 1/3. Alle neuen Fahrzeugmodelle müssen ab Juli 2005 diese Werte erfüllen, um auf dem EU Markt verkauft werden zu können. Zusätzlich ist den Automobilherstellern die Überwachung der HIC-Werte beim Aufprall auf die Windschutzscheibe auferlegt worden.

Diese Vereinbarung zwischen der Kommission und der Automobilindustrie soll im Dezember vom EU Parlament genehmigt werden. Ähnliche Verfügungen werden in Japan diskutiert; ebenfalls mit der Absicht diese in 2005 in Kraft zu setzen.

Die hohe Quote an Todesfällen und lebensbedrohlichen Verletzungen bei Verkehrs-unfällen mit Passanten hat auch die Testorganisation EuroNCAP beschäftigt. Im letzten Report der EuroNCAP (Ausgabe Juni 2001) war die Leistung der getesteten Fahrzeuge bezüglich Fußgängerschutz erstmals ein Bewertungskriterium.

Know-how aus dem Hause Autoliv
"Unser Wissen aus der Airbagentwicklung war natürlich sehr wertvoll für die Entwicklung unserer zwei Fußgängerschutz-Systeme. Wir haben beispielsweise für unser erstes System von unserer Erfahrung mit Gasgenerator Technologien bei der Entwicklung der Stahl-Faltenbälge zur Anhebung der Motorhaube profitiert", sagt Yngve Håland.

Die Entwicklung der Stahl-Faltenbälge zur Anhebung der Motorhaube innerhalb von Sekundenbruchteilen wurde durch Autoliv patentiert. Je ein Faltenbalg aus Stahl am hinteren Teil der Motorhaube hebt diese mit Hilfe von Gasgeneratoren um ca. 10 cm an, wodurch der Deformationsweg der Haube vergrößert und der Kopfaufprall gemildert wird. Das ganze passiert innerhalb von 70 Millisekunden, nachdem die Stoßstange mit dem Sensor das Bein des Fußgängers berührt hat.

Das System hat sich in Crashtests als sehr effizient bewiesen. Der kritische Wert - in diesem Fall der HIC (Head Injury Criterion), eine internationale Kenngröße zur Bewertung der Schwere von Kopfverletzungen - konnte um 90% gesenkt werden. Bei Tests, die gem. den vorgeschlagenen EU-Standards durchgeführt wurden, wurden HIC-Werte unter 800 gemessen, was noch unter dem durch die EU Kommission angedachten Grenzwert von HIC 1.000 liegt, der in diesen Tests schwierigsten Stufe.


Dasselbe Sensorsystem, dass die Anhebung der Motorhaube auslöst, aktiviert auch die Fußgängerschutz-Airbags. Bei Entwicklung der Airbags kam Autoliv das vorhandene Know-how zugute. Dennoch weisen diese Airbags einige Neuheiten auf, die sich kostengünstig auswirken und die nötige Schutzwirkung bieten. Eine dieser patentierten Neuheiten ist eine Reihe von "Bändern", die eine Verteilung der Aufprall-energie über einen größeren Bereich bewirkt. Es wird damit ein Durchschlagen des Kopfes bei höheren Aufprallgeschwindigkeiten verhindert, ohne, dass der Luftsack besonders groß sein muss, um effizient zu sein (je ca. sieben Liter).

Potential für weitere Entwicklung
"Beide Systeme können weiterentwickelt werden. Entweder separat oder in Verbindung" erklärt Yngve Håland. "Es ist z.B. möglich, ein kombiniertes, adaptives System einzusetzen, bei dem bei Zusammenstößen mit geringer Geschwindigkeit nur der Mechanismus in der Motorhaube auslöst. Je nach Geometrie der Fahrzeugfront können bei hoher Aufprallgeschwindigkeit, wenn das Risiko des Aufpralls auf die Windschutzscheibe wesentlich höher ist, zusätzlich die Airbags aktiviert werden. So müssten die Airbags nach einem Zusammenstoß mit geringer Geschwindigkeit nicht ausgetauscht werden, weil sie nicht ausgelöst wurden. Dadurch vermeidet der Endkunde ‚unnötige' Reparaturkosten."

"Aus rein finanzieller Betrachtung würde es sich rentieren, wenn alle Fahrzeuge in Europa mit einem Fußgängerschutzsystem wie unserem ausgerüstet wären; so signifikant wären die Kostenersparnisse für Krankenkassen, Versicherungen etc. Für den Unfallbeteiligten selbst kann ein solches System lebensrettend sein - und das ist mit Geld gar nicht zu bewerten." schließt Professor Håland.





Hintergrundinformationen:
Der HIC (Head Injury Criterion) ist eine international anerkannte Kenngröße, die auf Basis der Beschleunigung die Schwere von Kopfverletzungen beim Crash mißt. Ein HIC-Wert unter 1.000 bedeutet ein Risiko von weniger als 15% für eine lebensgefährliche Kopfverletzung. Bei HIC 2.000 beträgt das Risiko bereits 90%. Zum Vergleich weisen Fahrzeuge heute bis zu HIC 7.000 auf.

Die Unfallstatistik ist besorgniserregend. In Europa ist jeder 5. Unfalltote ein von einem PKW angefahrener Fußgänger. In dichtbesiedelten Ländern wie den Großbritannien beträgt die Rate sogar 30%. Jährlich kommen in Europa 7.000 Fußgänger bei Verkehrsunfällen ums Leben. (In Japan sind es 2.700. Das sind 30% aller Verkehrstoten dort).

Bei 80% aller tödlich verunglückten Fußgänger, tritt der Tod durch Kopfaufschlag auf die Motorhaube oder die A-Säule ein. (Bei den restlichen 20% überwiegt als Todesursache der Aufprall auf der Straße).

In 95% der Fälle beträgt die Geschwindigkeit weniger als 60 km/h. Die durch-schnittliche Geschwindigkeit liegt bei 40 km/h (das entspricht der Geschwindigkeit, die die EU für die Tests vorsieht und die Autoliv in der Regel für die eigenen Versuche verwendet).

Yngve Håland hält neben seiner Tätigkeit als Autoliv´s Forschungsleiter einen Lehrstuhl für technische Verkehrssicherheit an der Chalmers University of Technology in Götheburg, Schweden. Er erhielt kürzlich den Safety Engineering Excellence Award der National Highway Traffic Safety Administration in den Vereinigten Staaten für "einzigartige Erfindungen und visionäre Führungsposition im Bereich der Unfallsicherheit". Yngve Håland war maßgeblich an der Entwicklung des weltweit ersten Seitenairbags und des ersten Inflatable Curtain beteiligt, der auch bei Fahrzeugüberschlägen eine wichtige Rolle spielt. Auch in der Forschung der Wirbelsäulenverletzungen bei Auffahrunfällen war Professor Håland federführend. Diese Forschung führte zur Entwicklung von Antischleudertrauma-Sitzsystemen.

Autoliv Inc. ist ein weltweit operierendes Unternehmen, eingetragen in Delaware, USA, mit Firmenzentrale in Stockholm, Schweden. Autoliv ist mit über 80 produzierenden Niederlassungen und 30.000 Mitarbeitern in nahezu 30 Ländern vertreten (davon 3.000 Mitarbeiter in Deutschland. Autoliv hat Anlagen in Elmshorn, Döbeln, Dachau, Braunschweig und Norderstedt sowie Forschung und Entwicklung in neun Ländern).

Bei über 4 Mrd. US$ Umsatz weltweit mit nahezu allen Automobilherstellern der Welt, ist Autoliv führender Hersteller von Insassenschutzsystemen.

Bilder für Druck und Video: www.autoliv.com/News

Für weitere Auskünfte stehen zur Verfügung:
- Dr. Yngve Håland, Leiter Forschung, Tel +46(322)62 63 07 oder
mob. +46(706)69 08 81
- Klaus Kompass, Technischer Leiter, Autoliv GmbH, Tel +49(8131)295 221
- Birgit Degler, Leiterin Marketing, Autoliv GmbH, Tel +49(8131)295 265

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