Pedestrian protection

Anlässlich der 17. Internationalen Verkehrssicherheitskonferenz ESV in Amsterdam vom 4.-7. Juni 2001 präsentiert Unfallschutz-Spezialist Autoliv ein neues System zum Schutz von Fußgängern bei Kollisionen mit Personenkraftfahrzeugen. Dieses System kann das Risiko von schweren oder tödlichen Kopfverletzungen erheblich verringern.

Allein in Europa kommen jährlich über 7.000 Fußgänger bei Kollisionen mit Autos ums Leben. Die EU-Kommission erwägt deshalb, Fußgängerschutzsysteme für alle neuen Autos zu fordern. Kopfverletzungen sind die Hauptursache dieser Todesfälle.

Beim neuen Fußgängerschutzsystem von Autoliv senden Sensoren in der vorderen Stossstange Signale an zwei Aktuatoren, die den hinteren Teil der Motorhaube anheben. Dies vergrößert den Deformationsweg der Haube, wodurch der Kopfaufprall des Fußgängers gemildert wird, und sich das Risiko verringert, dass der Kopf auf harte Teile des Motors oder der tragenden Struktur unter der Haube trifft.

Während Fußgänger bei Kollisionen mit Autos auf verschiedene Weise verletzt werden, konzentrierte sich Autoliv auf die lebensbedrohlichsten Unfallfolgen, die Kopfverletzungen.

"Die meisten Todesfälle bei Unfällen mit Fußgängern sind die Folge von heftigem Aufschlagen des Kopfes auf die Motorhaube oder den unteren Teil der Windschutzscheibe. Unsere aktuellen Technologien ermöglichen uns, ein aktives System wie das Anheben der Haube zu entwickeln", sagt Yngve Håland, Leiter Forschung und Entwicklung von Autoliv und Professor an der technischen Hochschule Chalmers, Göteborg.

Er und seine Kollegen Rikard Fredriksson von Autoliv und Dr. Jikuang Yang von der Chalmers Universität stellen das System in einem Vortrag vor, der am Mittwoch, den 6. Juni in Amsterdam präsentiert wird.

"Kollisionsschutzsysteme zum Schutz von Fußgängern werden seit über 15 Jahren untersucht. Aber wenige der Lösungsvorschläge sind sowohl effizient wie ökonomisch. Unsere Lösung hat den Vorteil, keine Änderungen am Auto zu erfordern, die zum Beispiel den Benzinverbrauch erhöhen", sagt Yngve Håland.

Die Idee die Motorhaube anzuheben, ist nicht neu. Aber dies zu erreichen, bevor der Kopf die Haube berührt, war schwierig. Noch schwieriger ist es, Sensoren zu entwickeln, die zwischen einem menschlichen Bein und z.B. einem Lichtmast unterscheiden können.

"Die Sensoren, die wir entwickelt haben, konnten diese Fähigkeit in Labortests beweisen. Die Ergebnisse müssen nun in verschiedenen Fahrzeugtestverfahren bestätig werden", erklärt Professor Håland.

Was ist neu an der von Autoliv patentierten Lösung: komprimierte Faltenbälge aus Stahl, die bis zur Kollision mit einem Fußgänger leer sind und dann von Gasgeneratoren, die aus Autolivs erprobter Gurt- und Airbagtechnologie stammen, befüllt werden. Zwei Faltenbälge - einer auf jeder Seite der Motorhaube - werden aufgeblasen, um die Haube etwa 10 cm anzuheben.

Dies geschieht innerhalb von 60-70 Millisekunden, nachdem die Stossstange das Bein des Fußgängers getroffen hat. Ein typischer Kopfaufprall auf eine Motorhaube bei 40 km/h erfolgt etwa 150 Millisekunden nach der ersten Berührung des Beines. Zu diesem Zeitpunkt hat das System von Autoliv die Haube bereits in ihre verletzungsmindernde Position angehoben.

In Labortests hat dieses System den kritischen HIC-Wert (Head Injury Criterion, internationale Kenngröße zur Bewertung der Schwere von Kopfverletzungen) erheblich reduziert, auf Werte, die durchweg unter dem empfohlenen EU-Standard liegen.

Fußgänger, die mit weniger als 25 km/h Fahrgeschwindigkeit getroffen werden, tragen normalerweise nur leichtere Blessuren davon. Während 95 Prozent aller Fußgänger-Auto-Kollisionen bei Aufprallgeschwindigkeiten unter 60 km/h geschehen, beträgt die Durchschnittsaufprallgeschwindigkeit etwa 40 km/h. Die vorgeschlagene EU-Direktive geht von dieser Geschwindigkeit aus.

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Autoliv Inc. ist ein US-Unternehmen mit Hauptsitz in Stockholm, Schweden, und ist an den Börsen von New York und Stockholm notiert.

Mit 30.000 Angestellten (davon allein 2.500 in Forschung und Entwicklung) in 30 automobilproduzierenden Ländern und technischen Entwicklungszentren in acht Ländern ist Autoliv der weltweite Marktführer auf dem Gebiet der automobilen Sicherheit. Allein in Deutschland beschäftigt die Autoliv GmbH 3.000 Mitarbeiter.

Der Konzernumsatz betrug im vorigen Jahr über 4,1 Milliarden USD. Dazu trug Europa 53 Prozent bei, die USA 33 Prozent, Japan 9 Prozent und andere Länder 5 Prozent.

Autoliv produziert seit 1956 Sicherheitsgurte, war in den frühen 80er Jahren Pionier auf dem Gebiet der Airbagtechnologie und präsentierte in den 90ern den ersten Seitenairbag der Welt. Hauptprodukte sind:

- Front- und Seitenairbags sowie Lenkräder mit integrierten Airbags
- Gurte mit Gurtstraffern, Kraftbegrenzer, Höhenversteller und Gurtbandklemmer
- Sitzstrukturelemente inklusive Anti-Schleudertrauma-Systeme
- Überschlagschutz

Alle führenden Automobilhersteller und die meisten -marken der Welt sind Kunden von Autoliv.
Autoliv ist oft integrierter Entwicklungspartner bei neuen Modellprojekten.

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Mehr Information erhalten Sie bei
Leiter Forschung und Entwicklung Yngve Håland, +46-322 626 307, Mobil +46-706-690 881
oder bei der Autoliv GmbH, Marketing Leiterin Birgit Degler, +49-8131-295 265.

Illustrationen und Videos finden Sie im Internet unter www.autoliv.com


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