Schweden präsentiert nachhaltige Bauprojekte auf der SB14 in Barcelona

/INS. Auf der Weltkonferenz Sustainable Building 2014 (SB14) vom 28.–30.10. in Barcelona werden zehn schwedische Projekte präsentiert – als Beispiel dafür, was Schweden in Sachen nachhaltiges Bauen alles zu bieten hat.



Der Forschungsrat Formas, der Sweden Green Building Council und das Schwedische Zentralamt für Wohnungswesen, Bauwesen und Raumplanung (Boverket) beauftragten eine Jury aus Forschern und Branchenexperten damit, unter 50 nominierten Projekten zehn Gewinner zu ermitteln. In der Ausstellung werden fünf Neubauten, zwei Umbauten und drei Stadtteilprojekte aus verschiedenen Landesteilen präsentiert, die Schwedens weltweit führende Position in Sachen nachhaltiges Bauen nachdrücklich hervorheben.

Die preisgekrönten Projekte basieren allesamt auf konsequentem Nachhaltigkeitsdenken, der Bestrebung, mit neuer Technik umweltgerechte Areale zu schaffen, und innovativen Lösungen, die Mensch und Umwelt in den Mittelpunkt stellen. Die Gewinner in der Kategorie Neubauten sind das Greenhouse im Malmöer Stadtteil Augustenborg, das Gebäude der Montessori-Vorschule in Ronneby, der Bürokomplex Väla Gård in Helsingborg, die Schule von Herresta in der Gemeinde Järfälla und Block 11 des Stadtviertels Masthusen in Malmö. In der Kategorie Umbauten siegten das Rådhus Skåne in Kristianstad, das Gebäude der Stadt- und Regionalverwaltung, und das Sweco-Haus in Stockholm. Die preisgekrönten Stadtteilprojekte sind Albano in Stockholm, Lagersberg in Eskilstuna und Brunnshög in Lund.

Drei Beispiele

• Herrestaskolan in der Gemeinde Järfälla nördlich von Stockholm ist ein Neubaukomplex mit einer Vorschule, einer Schule und einer Sporthalle. Das Projekt erhielt ein Gold-Zertifikat gemäß dem schwedischen Umweltzertifikationssystem Miljöbyggnad, das unter anderem Energieeffizienz, Innenraumklima und Materialwahl bewertet. Das bedeutet besonders hohe Anforderungen an Energieeinsparung, Raumluftqualität, Akustik und die Kontrolle gefährlichen chemischer Substanzen. Außerdem wurde beim Bau sehr auf Feuchtesicherheit geachtet. Das Gebäude hat einen geringen Energieverbrauch, unter anderem aufgrund der FTX-Belüftunganlage. Der benötigte Strom kommt zum Teil aus der Solaranlage auf dem Dach. Das Haus ist aus Massivholz gebaut und hat ein Gründach. Die Abfälle der Schule wandern in einen Müllschlucker, und die Schulkantine verfügt über Abfallmühlen, die die Essensreste für eine Biogasanlage aufbereiten.

• Rådhus Skåne im südschwedischen Kristianstad ist ein Bürokomplex für 700 Personen, der in sich Architektur aus drei Jahrhunderten vereint. Ein älteres Gebäude wurde behutsam so umgebaut, dass eine moderne umweltfreundliche Büroanlage mit gutem Innenklima entstand. Während des ganzen Projekts wurden Umwelt- und Energiefragen mitberücksichtigt, mit starkem Fokus auf Feuchtesicherheit und Erhaltung des Baubestands. Das Gebäude besitzt ein FTX-Belüftungssystem. Im Sommer wird das Gebäude mithilfe einer Grundwasserwärmepumpe gekühlt. Rådhus Skåne erhielt das Silber-Zertifikat gemäß dem schwedischen Umweltzertifikationssystem Miljöbyggnad.

• Sköna Gröna Lagersberg ist ein sanierter Stadtteil im mittelschwedischen Eskilstuna. Bei dem Projekt wurde besonderes Augenmerk auf die sozioökonomischen Herausforderungen großer Wohnsiedlungen aus den 60er und 70er Jahren gerichtet. Lagersberg ist ein vorbildliches Beispiel dafür, wie man mit wenig Aufwand nachhaltige Städte schaffen kann, die die Bedürfnisse der Einwohner berücksichtigen. Das Projekt ist geprägt von sozialem Engagement und der Einsicht, dass Umbauprojekte auf Kommunikation mit den Einwohnern und deren Beteiligung an der Planung basieren müssen. Die Häuser sind energieeffizient und haben Sonnenkollektoren für die Warmwasserbereitung und Solarzellen für die Stromerzeugung. Grüne Höfe und Korridore zur umliegenden Wald- und Feldlandschaft werden bewahrt.

„Wir wollen einem internationalen Publikum Schwedens Kompetenz im nachhaltigen Bauen präsentieren“, erklärt Conny Rolén, Forschungssekretär beim Forschungsrat Formas. „Dies ist zu einem großen Teil ein Ergebnis der schwedischen F&E-Bemühungen und hat große Bedeutung für das Erreichen der nationalen und internationalen Umweltziele.“

Die SB14, die vom 28.–30.10. in Barcelona stattfindet, ist die weltgrößte Konferenz für nachhaltiges Bauen. Der Forschungsrat Formas, der Sweden Green Building Council und das Schwedische Zentralamt für Wohnungswesen, Bauwesen und Raumplanung (Boverket) präsentieren im Rahmen der Konferenz die preisgekrönten Projekte an einem Ausstellungsstand und bei einer Reihe von Veranstaltungen.

Weitere Informationen zu den preisgekrönten Projekten und den Urteilsbegründungen der Jury finden Sie auf der Internetseite http://sb14.sgbc.se und in der Broschüre ,Sweden builds for the future‘.

Willkommen auf der World SB14 in Barcelona vom 28.–30.10.2014, bei Formas/SGBC auf der Ausstellungsetage, Stand 27–28http://www.wsb14barcelona.org/

Weitere Informationen:

Conny Rolén, Senior Research Officer, The Swedish Research Council for Environment, Agricultural Sciences and Spatial Planning, Tel. +46 70 492 06 27 oder conny.rolen@formas.se

Bengt Wånggren, CEO, Sweden Green Building Council, Tel. +46 708 63 49 96 oder bengt.wanggren@sgbc.se

Madeleine Hjortsberg, Head of Unit, The Swedish National Board of Housing, Building and Planning (Boverket), Tel. +46 701 85 32 10 oder madeleine.hjortsberg@boverket.se

Bildunterschrift 1: Die neue Schule von Herresta in der Kommune Järfälla nördlich von Stockholm wird aus Massivholz gebaut. Landschaft und Gebäude werden zu einer Gesamtheit gestaltet, die ein wichtiges Lebenszentrum des neuen Stadtteils bildet. Illustration: Liljewall Arkitekter © Formas

Bildunterschrift 2: Das umgebaute Rådhus Skåne im südschwedischen Kristianstad verfügt über flexible Büroflächen und zahlreiche Konferenzräume. Der Komplex vereint architektonische Elemente aus drei Jahrhunderten. Foto: Felix Gerlach © Formas

Bildunterschrift 3: In dem umgebauten Stadtteil Lagersberg im mittelschwedischen Eskilstuna entstehen Außenräume für menschliche Begegnungen, unter anderem Anbauparzellen. Bei der Umgestaltung von Spielplätzen und Höfen sind die Bewohner zur Mitwirkung eingeladen. Foto: Simon Allinggård © Formas

Anmerkungen für Redakteure

Schwedens Teilnahme an der Konferenz World SB14 in Barcelona wurde hauptsächlich organisiert vom Schwedischen Forschungsrat Formas, dem Schwedischen Zentralamt für Wohnungswesen, Bauwesen und Raumplanung (Boverket) und dem Sweden Green Building Council (SGBC).

Formas ist eine staatliche Zentralbehörde mit der Aufgabe, in den Bereichen Umwelt, Landwirtschaft und Raumplanung die Grundlagenforschung und die bedarfsorientierte Forschung zu fördern und zu unterstützen.

Boverket ist eine staatliche Zentralbehörde, deren Aufgaben in den Bereichen Stadt- und Landplanung, Bauwesen und Bebauungsmanagement liegen.

Der Sweden Green Building Council ist eine gemeinnützige Organisation, die sich für nachhaltiges Bauen und die Entwicklung umweltbewusster und nachhaltiger Verfahren in der Branche einsetzt.

Rating:

vote data

Let us know if you are going to use this press release. Thank you!

Publications