In diesen Tagen werden in der zu Holmen Paper gehörenden Papierfabrik Hallsta Pappersbruk im schwedischen Hallstavik, rund einhundert Kilometer nördlich von Stockholm, eine neue Aufrollmaschine und eine neue Siebpartie in Betrieb genommen. Damit wurde bei der größten Investition, die in dieser 1915 gegründeten Fabrik in den letzten 30 Jahren unternommen worden ist, die Halbzeit erreicht. Für die Beschaffung einer vollkommen neuen Papiermaschine PM 11 und die umfassende Modernisierung der Papiermaschine PM 12 wurde damit im Laufe von fünf Jahren eine Summe von mehr als 4 Milliarden schwedischen Kronen investiert. Als Ergebnis dieser Anstrengungen wird eine der modernsten Fabriken der Welt für Qualitäts-Zeitungsdruck- und MF-Zeitschriftenpapier entstehen. Zielgruppe für die Produkte ist der anspruchsvollere Teil des Verbrauchermarkts. Darüber hinaus ist diese Großinvestition auch ein beeindruckendes Beispiel für ein hochmodernes und kompliziertes Montageprojekt. 650-850 Monteure arbeiten in den Monaten Februar bis März parallel zu den eintausend Beschäftigten der Fabrik während einer siebzig Tage dauernden Betriebsunterbrechung, damit die Anlage bis April für den Probebetrieb fertiggestellt werden kann. Die offizielle Einweihung der Anlage erfolgt dann im September 2002.

Ende Januar wird die Produktion für die Demontage der alten Produktionsanlagen der alten Papiermaschine PM 11 angehalten. Bereits Ende vergangenen Jahres haben die Vorbereitungsarbeiten an den Versorgungs- und Elektroinstallationsnetzen begonnen und es wurden einige Modifikationen bei laufender Papiermaschine durchgeführt, vor allem am Scheibenfilter, Ausschuss-Eindicker, an Reinigern und Sieben. Weitere wichtige Teilprojekte sind die Aufstellung der Fundamentplatten für die Siebpartie, die nacheinander hergestellt werden. Alles muss rechtzeitig vorbereitet sein, damit die neue Papiermaschine zum Monatswechsel Januar auf Februar „just in time" auf 250 Lkw aus dem finnischen Metso direkt in die neue Fabrik geliefert werden kann. Die um 30 m größere Länge der neuen Papiermaschine hat umfangreiche Umbauarbeiten erforderlich gemacht, die während des normalen Betriebs der Anlage durchgeführt werden mussten - eine große logistische Herausforderung. Zum Jahreswechsel wurden ebenfalls eine neue Leitwarte und neue Büroräume fertig gestellt. Dann ist die Siebpartie an der Reihe. Die Großinvestition in Hallsta hat natürlich auch umfangreiche Erweiterungen und Verbesserungen der Infrastruktur erforderlich gemacht, um die hohen Qualitäts- und Kapazitätsziele erreichen zu können. Beispiele dafür sind eine neue Holzlinie, neue Hackschnitzel-Silos, Umrollmaschinen sowie ein neues Stellwerk. Dazu kamen noch umfangreiche Umweltprojekte, beispielsweise für die Abwasseraufbereitung. Die Modernisierung der PM 12 umfasste unter anderem einen neuen Soft-Kalander, einen neuen Pope und den Umbau der Siebpartie sowie neue und verbesserte Profilsteuerungssysteme.

„Unsere expansive Großinvestition in Hallstavik gibt uns eine bessere Infrastruktur. Insgesamt betrachtet können wir uns damit einen Marktvorsprung von drei bis fünf Jahren sichern und hinsichtlich unserer Qualität haben wir gute Möglichkeiten, die Führungsposition zu übernehmen", erläutert Lars Erik Roos, verantwortlicher Standortleiter von Hallsta Pappersbruk. Dieses Ziel soll laut Roos durch Qualitätsfaktoren wie eine bessere Bedruckbarkeit sowie ein etwas „zäheres" Papier erreicht werden, das beim Anwender weniger Betriebsstörungen verursacht. Frisches Nadelholz und Altpapier werden auch weiterhin die Rohstoffe für die Herstellung des mechanischen Zellstoffs in der Fabrik sein. Zellstoff aus Nadelholz ist bereits seit Gründung des Werkes im Jahre 1915 der Hauptrohstoff - inzwischen mit einem Verbrauch von mehr als einer Million Festmetern pro Jahr.

Erweiterter Europa-Markt
Hallsta Pappersbruk produziert Zeitungsdruckpapier, MF- und SC-Zeitschriftenpapier sowie EDV- und Büropapiere. Tageszeitungen und Hersteller von Zeitungsbeilagen, Zeitschriften und Werbebroschüren in allen Teilen Europas sind die Haupt-Kundengruppen der Fabrik. Das wichtigste Ziel für die Investition in die PM 11 war die Erhöhung der Kapazität sowie die weitere Verbesserung der Qualität bei MF-Zeitschriftenpapier. Das vor einem Jahr auf den Markt gebrachte stark verbesserte Spezialpapier Holmen XLNT ist nach Angaben des Unternehmens im Sektor Heatset insbesondere durch seine hohe Weiße und seinen guten Druckglanz trotz hoher Volumenmasse bereits ein voller Erfolg geworden.

Umfassende Schulungsprogramme
Eine derartig umfassende Investition verlangt auch von den Beschäftigten große Anstrengungen, nicht nur während der Umbau- und Montagephasen. Während dieser Phasen erreicht die Belegschaft der Papierfabrik eine Stärke von 1800 Personen und wird damit annähernd verdoppelt. Durch umfassende Schulungsprogramme wird die Fachkompetenz insbesondere bei den Maschinenbedienern deutlich erhöht. Diese Zielgruppe erhält eine Zusatzausbildung von 250 Stunden Dauer im Laufe des Februars.

„Sämtliche Mitarbeiter, die mit der neuen PM 11 beschäftigt sind, sind auf unterschiedliche Art und Weise zu schulen" erklärt Peter Erlandsson, verantwortlich für die komplizierte zeitliche Planung der Schulungsmaßnahmen. Die Schulungen müssen größtenteils während des normalen Betriebs abgehalten werden, ohne diesen zu beeinträchtigen. Ein wichtiger Teil dieser Bemühungen richtet sich an die annähernd 850 externen Monteure und Spezialisten, die seit dem Jahreswechsel beispielsweise für Arbeitgeber wie das Bauunternehmen NCC und den finnischen Maschinenlieferanten Metso (ehemals Valmet) in der Papierfabrik tätig sind. Auch für dieses Unternehmen stellt diese Papiermaschine und die gesamte Zusatzausrüstung nach dem neuesten Stand der Technik eines der bislang größten Projekte dar.


Daten
Hallsta Pappersbruk ist eine von vier Papierfabriken der Gesellschaft Holmen Paper, die mit einer Jahresproduktion von insgesamt ungefähr 1,7 Millionen Tonnen Papier zu den größten Herstellern holzhaltigen Druckpapiers in Europa gehört.
Die Holmen Paper gehört zum Holmen AB-Konzern.

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