Blood flow measured without a touch

PRESSEMITTEILUNG
16. August 1996
Kontaktlose Durchblutungsmessung

Vor einigen Jahren führte Lisca Development AB, Schweden den ersten kommerziell verfügbaren Laser Doppler Perfusion Imager (LDPI) zur Darstellung der Durchblutung von Gewebe-Mikrogefäßen ein. Inzwischen wurde über den Wert dieser auftauchenden Technik auf mehreren medizinischen Gebieten weltweit berichtet.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Mikrogefäßverfahren benötigt man bei dieser nicht invasiven Methode keinen Kontakt mit dem Gewebe zum Erzeugen eines graphischen Farbbildes anhand von Mehrpunktmessungen durch Fernaufstellung eines Scannerkopfes. Mit dem Gerät kann der Bediener die Auflösung und den Bereich wählen, der von Interesse ist, von der Darstellung großer Flächen bis zu hochauflösenden Bildern, die nur Finger-spitzengröße aufweisen.

Die Technik ist eine Weiterentwicklung des Laser Doppler Flowmeters, der zuerst Ende der 70er Jahre eingeführt wurde. Bei diesem Gerät wurden Photone von einer Laserquelle durch sich bewegende Gegenstände gestreut (bei dieser Anwendung Blutkörperchen), so daß die reflektierte Lichtfrequenz zu einem geringen aber meßbaren Ausmaß entsprechend dem Dopplerprinzip verlagert wurde.

Das verfeinerte System
Der konventionelle Laser Doppler Flowmeter ist auf die jeweilige Messung eines sehr kleinen Gewebevolumens beschränkt. Hierzu wird eine kleine Sonde auf der Gewebeoberfläche befestigt, so daß temporäre Veränderungen registriert werden können. Bei dieser Lösung ist jedoch die Messung von bedeutenden räumlichen Veränderungen in der Verteilung nicht möglich. Diese Beschränkung des Verfahrens wurde durch die einzigartige Bildgeber-Konstruktion von Lisca gelöst, bei der ein Laserstrahl von geringerer Stärke eingesetzt wird, der die Verfolgung progressiv in sehr kleinen Schritten vornimmt und um einige hundert Mikrometer in das Gewebe eindringt, worauf er von den sich bewegenden Blutkörperchen reflektiert und gestreut wird. Dieses frequenzverlagerte Licht wird dann sukzessive von einem Fotodetektor im Laserkopf gelesen und als Karte mit über 4000 Einzelmessungen registriert, die auf einem Computerbildschirm als farbig codiertes Bild angezeigt werden, das gespeichert oder ausgedruckt werden kann. Bei dieser Lösung ist es möglich, grundsätzlich Merkmale der Gewebedurchblutung einfach und genau zu untersuchen.

Malmö in Südschweden an erster Stelle
Das erste bekannte klinische Zentrum, das das neue Lisca Bildgebersystem seit seiner Aufstellung im Jahre 1992 eingesetzt hat, ist das Malmö General Hospital in Südschweden. Henry Svensson, Facharzt für plastische Chirurgie, benutzt heute das System regelmäßig und sagte vor kurzem dazu:
"Durch den LDPI ist die Optimierung der Behandlung unserer Patienten leichter geworden und um eine objektivere Basis zu erhalten, anhand derer wir wesentliche Entscheidungen treffen können. Früher mußten wir uns auf die visuelle Interpretation der externen Symptome eines Patienten wie blasse Hautfarbe verlassen, von der wir auf schlechte Durchblutung schlossen. Ein weiteres Verfahren, das wir einsetzten, war die thermographische Bilddarstellung, die unschlüssig sein kann. Mit dem LDPI erhält man eine objektive, detaillierte Messung der Durchblutung mit allen Schwankungen."
Die Hauptanwendung des LDPI in der Abteilung von Herrn Dr. Svensson ist die Beurteilung von Blutgefäßschäden und -erkrankungen vor der Behandlung.
"Das LDPI ist bei der Feststellung, ob beschädigtes Gewebe genug ausgeheilt ist, um einer Transplantation unterzogen zu werden, sehr nützlich", sagte Herr Dr. Svensson zu diesem Thema. "Durch seine hohe Auflösung können wir dies mit äußerster Genauigkeit feststellen".

Eine neue Chance
Die Bedeutung der Gewebedurchblutung wurde selbst von frühesten medizinischen Forschern erkannt, jedoch wurden erst seit kurzem die genauen Techniken zur detaillierten Untersuchung entwickelt. Der Lisca Laser Doppler Imager soll eine neue Dimension im Verständnis von gesunder und gestörter Mikrogefäßdurchblutung darstellen, die zum Beispiel bei Verletzungen und vielen Erkrankungen auftritt. Seine Anwendungen erstrecken sich von der Dermatologie, Strahlenonkologie, Gefäßbeurteilung und Pharmakologie bis zur spezifischen Wahl und Auswertung von Verfahren wie in der plastischen Chirurgie oder in der Behandlung von Verbrennungen. Eine neue Gelegenheit, das wertvolle Laserdoppler-Verfahren vom Forschungslabor in die vielen klinischen und chirurgischen medizinischen Gebiete zu bringen, bot sich, und es wurden bereits international bedeutende Fortschritte in der interessanten Herausforderung, die Mikrogefäß-durchblutung zu verstehen, gemacht, die uns schließlich allen zugute kommt.



Abb. 1
Die Bilder in dieser Abbildung zeigen die erhöhte Durchblutung von Fußsohlen-Gewebe nach lumbosympatischer Blockierung eines Patienten mit peripherer Gefäßerkrankung (links: vor Injektion eines Mittels; Mitte: 2 Minuten nach Injektion; rechts: 30 Minuten nach Injektion.)

Abb. 2
Laser Doppler Perfusion Image vom Handrücken nach Anwendung eines gefäßerweiternden Cremes.

Weitere Informationen erhalten Sie von:
Lisca Development AB
Lövsbergsvägen 13
S-582 69 Linköping, Schweden
Telefon/Fax: +46 13 16 15 40


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