Researchers in Oulu Finland - Cure for cancer will soon be found

ARTIKEL
30. Juli 1996
Forscher im finnischen Oulu sagen
baldige wirksame Krebsbehandlung voraus

Finnische Experten aus Medizin und Industrie sind überzeugt, daß Karzinome in naher Zukunft wirkungsvoll behandelt werden können und sich hier neue erfolgreiche Geschäftsbeziehungen auf internationaler Ebene anbahnen. Ein Großteil des Know-hows über Krebsdiagnostik, Therapie und Prophylaxe ist in der nordfinnischen Gegend um Oulu konzentriert, wo die Krebsforschung bereits in zahlreichen gewerblichen Anwendungen in der Diagnostik und Entwicklung von Arzneimitteln resultierte. Die Produkte werden international vertrieben.

“Die Stadt Oulu verfügt über ein enormes Know-how als Ergebnis intensiver forschungstechnischer und wirtschaftlicher Zusammenarbeit zwischen der hiesigen Universität und den Forschungsinstituten“, erläutert Saara Lampelo, Dozentin und Geschäftsführerin der Medipolis Oy Ltd, einem Wirtschaftszentrum für Krebstherapien.
Alljährlich zieht Oulu im Schnitt 600 neue Unternehmen an, die eine Gegend mit neuen Jobs und Wohlstand segnen, die einst mehr für Papierherstellung, Teer, Pelzhandel und Schiffbau bekannt war. Heute sind ca. 5.600 Firmen in dem Gebiet um Oulu mit seinen 160.000 Einwohnern seßhaft.
Aufgrund seiner internationalen Handelstradition ist Oulu zur Investitionsförderung von in- und ausländischen High-Tech-Unternehmen geradezu prädestiniert. Auf diesen Stärken, die der Stadt bislang solchen Erfolg beschert haben, will man weiter aufbauen.

Medizinisches Know-how konzentriert sich auf Ursachenforschung bei hormonabhängigen Karzinomen.
Das medizinische Know-how in Oulu konzentriert sich vor allem auf die Ursachenforschung bei hormonabhängigen Karzinomformen wie z. B. Prostata- und Brustkrebs, auf neue Techniken bei der Tumorenerkennung und der Erkennung von Code-Genen neuer Proteine für die Regelung gut- oder bösartigen Zellwachstums, bei der DNA-Replikation und den Tumorreparationsmechanismen. Gentechnik und besonders neue biotechnische Verfahren sollen zu erfolgreichen Krebsbehandlungen führen.
An der medizinischen Fakultät der Universität Oulu, einer der größten Finnlands, steht die Forschung in den Bereichen Bindegewebe, Reproduktion, Tumorbiologie und Kreislauferkrankungen im Mittelpunkt. Die in der Region ansässigen Firmen konzentrieren sich bei ihren Entwicklungen ebenfalls auf diese Gebiete.

Schnelles Wachstum bei Produkten
für das Gesundheitswesen

Die in Oulu tätigen Unternehmen, die sich auf das Gesundheitswesen spezialisiert haben und Medikamente, Diagnose- und Therapieausrüstungen sowie medizische und Reha-Geräte herstellen, erwirtschaften einen jährlichen Gesamtumsatz von ca. DEM 225 Mio (USD 150 Mio).
Der von Polar Electro Oy Ltd hergestellte Pulsfrequenzzähler ist ein Beispiel für ein weltweit bekanntes Produkt von höchstem technischem Standard aus Oulu. Derzeit sorgt dieses Gerät für einen Jahresumsatz von DEM 75 Mio (USD 50 Mio). Polar Electro ist ein Paradebeispiel dafür, wie Forschung und Business in dieser Region erfolgreich zusammenarbeiten: Die Idee für den Pulsfrequenzzähler stammt von einem Professor der Universität, und der internationale Erfolg kam durch örtliche Sponsoren zustande. Derzeitige Ziele des Unternehmens sind die Ausdehnung der Geschäftstätigkeiten und die Herstellung einer ‘Gesundheitsuhr’ für die breite Öffentlichkeit.
Ein weiteres Beispiel für die medizinische Forschung in und um Oulu herum sind Immunologietests zur Feststellung von Krankheiten, bei denen hormonelle Störungen in Blutproben, Bindegewebsstoffwechsel und Karzinome in klinischen Labors untersucht werden können. Orion Diagnostica exportiert seine Produkte in 40 verschiedene Länder. Das SHBG z. B., das im Blut zirkulierende Sexualhormone bindende Betaglobulin, beherrscht 70% der Weltmärkte, und Kollagenmarkierer für die Knochenbildung von PICP, ICTP und PINP sind momentan international führend.
Die Kollagenforschung ist der dritte international renommierte Spezialbereich in Oulu: Über 50% der Dissertationen an der Universität befassen sich mit diesem Thema. Jüngstes Mitglied der Kollagenforschung-betreibenden Firmen in dieser Region ist die Californian Fibrogen Inc. Dieses Biotech-Unternehmen stellt Kollagen durch Fermentation in Bioreaktoren her. Marktuntersuchungen weisen ein erhebliches Absatzpotential für diesen Sektor aus, daher sind neue Produktionsstätten in und um Oulu herum geplant.
Die Kollagenforschung eröffnet neue wirtschaftliche Möglichkeiten für die Entwicklung von medizinischen Spezialbehandlungen. So kann z. B. mit der Herstellung und dem Vertrieb von Antifibrosemitteln zur Behandlung von Lungenfibrose oder Leberzirrhose und ähnlich gelagerten Leiden begonnen werden, bei denen es zu übermäßiger Vermehrung kollagener Fasern kommt. Ziel der Forscher ist es, diese anomale Vermehrung im menschlichen Körper mit Hilfe der neuen Antifibrose-Verbindungen unter Kontrolle zu bekommen.
Die Kollagenforschung ermöglicht ferner durch Gentechnik die Produktion des menschlichen Rekombinationskollagens sowie die Herstellung von oral verabreichten Medikamenten zur Behandlung von autoimmunen Störungen wie etwa rheumatischen Erkrankungen und eines Medikaments zur Behandlung von Hautschäden. Die Entwicklung von Medikamenten für spezielle Krankheiten ist ebenfalls möglich.
Auf dem Gebiet der Kreislauferkrankungen haben sich zahlreiche vielversprechende Sektoren aufgetan, die beste Bedingungen für internationales Wachstum bieten. Hier einige Beispiele: Hormonerkennungen zur Beschreibung der verschiedenen Herzfunktionen, neue Geräte zur Pulsfrequenzmessung und -analyse, Puls-Modelltechniken, Identifikationsverfahren für relevante Gene bei Kreislauferkrankungen, Gentherapien und Herzschutzverfahren. In Oulu gibt es bereits vier Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind.
Zwischen der medizinischen Fakultät in Oulu und der Klinik, in der die praktische klinische Forschung erfolgt, besteht eine enge Zusammenarbeit. Zusätzlich zu den bereits erwähnten Fachzentren hat diese Zusammenarbeit zu wirtschaftlichen Möglichkeiten für die Diagnose und Therapie von Störungen im Knochenhaushalt, Diagnoseverfahren bei Wirbelsäulendegeneration und die Herstellung von Instrumenten zur Behandlung von Knochenerkrankungen geführt.
Der Ausbau von Telekommunikation und elektronischer Datenübertragung zur Erfüllung der Ansprüche im Gesundheitswesen ist ein weiterer schnellwachsender Wirtschaftsbereich in dieser Gegend, allerdings auf einem ganz anderen Gebiet. Bei der Forschung, Entwicklung und Produktion im Bereich der Datenverarbeitung gehört Oulu zu den führenden Zentren Finnlands. Das bekannteste international renommierte Unternehmen ist hier Nokia, dessen Produktsparte Mobiltelefone ihren Sitz im F&E-Zentrum von Oulu hat./ins

Bildtext: Das Medipolis Center in Oulu ist ein Wirtschafts- und Forschungszentrum zur Entwicklung und Herstellung von Produkten für das Gesundheitswesen für internationale Märkte.

Weitere Informationen über Oulu sind erhältlich von:
Saara Lampelo, Geschäftsführerin und Dozentin
Medipolis Oy Ltd
Tel.: +358 81 5372000
Fax: +358 81 53722010

Anschrift:
Kiviharjuntie 11
FIN-90220 Oulu
Finnland'



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