Personal Dialysis Capacity easy to use by windows

PRESSEMITTEILUNG
vom 27. 02. 1996
Neues Verfahren zur patienten-verträglichen Dialysebehandlung

Jetzt kann das Klinikpersonal die Peritonealdialyse einfach an jeden Nierenpatienten individuell anpassen. Eine ansonsten schwierige Aufgabe, die allerdings durch das neue Computer-programm PDC (Personal Dialysis Capacity = Persönliche Dialyse-Kapazität) erheblich vereinfacht wurde. Das Programm ist jetzt auch für Windows erhältlich. Die Messungen am Patienten können sowohl bei der CAPD- als auch bei der APD-Behandlung vorgenommen werden.
Das Verfahren basiert auf einem allgemein akzeptierten theoretischen Modell für den Transport von harn-pflichtigen Substanzen, Stoffwechsel-produkten und Wasser über das Peritoneum, dem sog. Drei-Poren-Modell. Es liefert die Berechnungsgrundlage für die Individualbehandlung.

Eine der Kliniken, die auf eine lange Erfahrung mit dem PDC-Programm zurückblicken können, befindet sich am Universitätsklinikum in Helsinki. Von den 200 Dialyse-patienten der Klinik werden etwa fünfzig mit Peritoneal-dialyse behandelt. Nierenspezialist Dr. Eero Honkanen ist mit dem System hoch zufrieden. Er unterstreicht dessen Anwenderfreundlichkeit, die für das Personal bei routinemäßigem Gebrauch ganz wesentlich ist. Im Rahmen dieser Neuerung hat Dr. Honkanen die Feststellung gemacht, daß ein überraschend großer Teil der Patienten vorher keiner ausreichenden Dialysebehandlung unterzogen worden war.

Individuelle Voraussetzungen
Die Peritonealdialyse ist derzeit das sich am schnellsten verbreitende Dialyseverfahren. Weltweit werden heute ca. 15% aller Dialysepatienten danach behandelt. Sowohl für die Peritoneal- als auch für die Hämodialyse steigt der Bedarf an exakteren klinischen Parametern.
Zu den Schwierigkeiten bei der Peritonealdialyse gehörte die Erfassung individueller Behandlungs-voraussetzungen. Daher muß die Transportleistung des Peritoneums eines jeden Patienten festgestellt werden, und das war bislang sehr problematisch.
Dank PDC (Personal Dialysis Capacity = Persönliche Dialyse-Kapazität) hat sich die Situation grundlegend geändert. Dozent Börje Haraldsson vom Sahlgrenska-Krankenhaus im westschwedischen Göteborg, einer der Väter des Drei-Poren-Modells, das die Grundlage für PDC bildet, hat die Software in Zusammenarbeit mit dem schwedischen medizintechnischen Unternehmen Gambro entwickelt. Seit ihrer Einführung vor zwei Jahren bedienen sich zahlreiche Kliniken in Europa, Australien und Japan dieser Technik.

Individuelle Behandlungsalternativen
Früher konnten Messungen nur bei Patienten mit CAPD-Behandlung durchgeführt werden. Mit dem neuen Programm ist dies auch bei APD-Patienten möglich.
Die Analysenergebnisse werden in das PDC-Programm eingegeben, das dann die Transportcharakteristika des Peritoneums des jeweiligen Patienten errechnet. Wenn dieser Wert ermittelt ist, können mit dem PDC-Programm die Ergebnisse verschiedener Behandlungsformen bei Peritonealdialyse vorausberechnet werden. So kann das Personal festlegen, wie sich die Dialyse optimal an den jeweiligen Patienten anpassen läßt.
Das Programm war bisher nur für DOS erhältlich, liegt jetzt aber auch in einer besonders anwenderfreundlichen Windows-Version vor.
PDC weist die Ergebnisse in Diagrammform aus. Das Programm enthält ferner Funktionen, die dem Personal
die Erklärung verschiedener Behandlungsformen ermöglichen. Darüber hinaus erhält man - ganz nebenbei - wichtige Informationen über den Nährstoffbedarf des Patienten.

Poren als Dialysemembran
PDC wurde ausgehend vom “Drei-Poren-Modell“ entwickelt, dessen Urheber Prof. Bengt Rippe, Dozent Börje Haraldsson und eine Forschungsgruppe der südschwedischen Universität Lund sind.
Dabei handelt es sich um ein theoretisches Modell, das den Austausch verschiedener Stoffe über das Peritoneum beschreibt. Nach diesem Modell sind die wichtigsten Transporthindernisse die Kapillarwände und der Abstand zwischen Blutgefäß und Dialysat. Der Transport erfolgt über kleine “Löcher“ in den Gefäßwänden, sog. Poren.
In dem Modell sind die Poren in drei Größen eingeteilt - groß, klein und ultraklein. Die großen Poren sind durchlässig für Stoffe von Proteingröße. Von diesen Poren gibt es allerdings nicht viele, und sie sind nur für einen Teil des Gesamttransports verantwortlich. Die kleinen Poren sind durchlässig für Flüssigkeit und gelöste Stoffe und erlauben den überwiegenden Teil des Transports. Die ultrakleinen Poren lassen nur Flüssigkeit durch, sind jedoch so zahlreich, daß sie einen erheblichen Anteil des Flüssigkeitstransports bestimmen.
Zur Berechnung der Transporteigenschaften eines einzelnen Patientenperitoneums mit PDC sind Daten aus einigen einfachen Analysen erforderlich. Innerhalb von 24 Stunden werden Blut-, Dialysat- und Urinproben genommen. Die beiden letztgenannten Probenentnahmen kann der Patient selbst vornehmen.

Bildtext:
PDC zeigt die Testergebnisse in leichtverständlichen Diagrammen an. Dr. Eero Honkanen, leitender Nephrologe des Universitätsklinikums Helsinki, erklärt die Funktion des Systems.


Weitere Informationen sind erhältlich von:
Dr. Barbara Schlenker
Gambro Medizintechnik GmbH
Lochhamer Str. 15
D-82152 Planlegg-Martinsried
Tel.: 089 899 33 0
Fax: 089 899 33 195

Tomas Eriksson
Produktleiter Ausland PDC Software
Gambro AB
Box 10101
S-220 10 Lund/Schweden
Tel.: +46-46 16 91 67
Fax: +46 46 16 94 28


N.B. Dieser Text ist auf 3.5" Diskette erhältlich (Word 5.1a) formatiert Mac oder PC.



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