International e-business standards for the paper supply chain

Brüssel, Washington D.C., 30. November 2000 Seitens der europäischen und amerikanischen Papierindustrie wurde heute bekanntgegeben, daß ein international gültiger und vereinheitlichter E-Business-Standard auf XML-Basis kurz vor seiner Einführung steht. Dieser Standard mit der Bezeichnung „PapiNet" wurde entwickelt, um Effizienz und Genauigkeit innerhalb der Supply Chain der Papierindustrie zu erhöhen und gleichzeitig die Verwaltungskosten zu senken.

Zu den Sponsorenorganisationen gehören CEPI (Confederation of European Paper Industries) und die in den USA ansässige GCA (Graphic Communications Association). Zu den weiteren Teilnehmern am Projekt zählen Großabnehmer der Papierindustrie, u.a.: Burda, Gruppo Espresso, News International, QuadGraphics, Quebecor World, Axel Springer Verlag, R.R. Donnelley, Time Inc

Die Entwicklung setzt auf ähnlichen Projekten auf, die in Deutschland von einigen der europäischen Standardurheber sowie in Nordamerika von der GCA betrieben werden. Beide Standards wurden im Laufe des Jahres unabhängig voneinander entwickelt. Es wurde die Übereinkunft getroffen, beide Projekte zusammenzuführen. Dies führt zu einem bislang einzigartigen Resultat, mit dem für die gesamte Branche ein großes Spektrum an neuen Möglichkeiten eröffnet wird.
Diese Vereinbarung stellt den ersten gemeinsamen Projektansatz der beiden Gruppen im internationalen Business dar. Aus dem Abkommen ergeben sich völlig neue Vorteile für global agierende Unternehmen, da Kooperationen zwischen Handelspartnern nicht länger durch technische Inkompatibilitäten in verschiedenen Ländern behindert werden.

Der neue PapiNet-Standard unterstützt die reibungslose Abwicklung von Handelsprozessen zwischen der Papierindustrie und ihren Kunden durch die Schaffung einer Reihe elektronischer Dokumente, die als Werkzeug für effiziente und vereinfachte Handelsvorgänge per Internet eingesetzt werden. Damit wird die bisher angewendete umständliche Vorgehensweise ersetzt, bei der zuerst Papierdokumente erstellt und anschließend per Fax übertragen wurden. Ebenso entfällt die zusätzliche manuelle Eingabe von Antworten in das jeweilige Computersystem. Dies gilt für den Großteil der Unternehmen, die zur Abwicklung von Geschäftstransaktionen keine EDI-Dokumente einsetzen.

„Die Vorteile, die diese Standards für die Branche bereithalten, sind in ihrer enormen Tragweite nicht abschätzbar", so das Urteil von Norman W. Scharpf, Präsident und Generaldirektor der Graphic Communications Association. „Unternehmen sind nunmehr in der Lage, mit Hilfe derselben Vorgänge und Systeme auf einer globalen Ebene zu agieren. Dabei spielt es keine Rolle, in welchem Land oder auf welchem Kontinent sich ihre Handelspartner befinden."

Laut Luis Deslandes, dem Generaldirektor von Soporcel und Vorsitzenden des europäischen Projektbereichs, stellt „diese internationale Kooperation eine großartige Chance für die gesamte globale E-Business-Struktur dar. Erstmalig hat sich die Industrie auf so breiter Ebene zusammengeschlossen und sich auf eine gemeinsame Vorgehensweise beim Durchführen von Geschäften geeinigt."

Die erste Projektphase, in deren Rahmen die fünf wichtigsten Dokumente für die Auftragsabwicklung in elektronischer Form erstellt werden, wird bis zum Jahresende abgeschlossen sein.

Zu diesen fünf Dokumenten gehören:

Auftrag
Auftragsbestätigung
Lieferabruf
Lieferschein
Rechnung

Diese Dokumente werden ab Januar 2001 zu Testzwecken verfügbar sein. Der PapiNet-Standard umfasst zunächst drei Segmente der Papierindustrie: Pressepapiere, graphische Papiere sowie Faltschachtelkarton und Verpackungspapier. Für die erste Hälfte des nächsten Jahres ist die Entwicklung eine Reihe weiterer Dokumente ins Auge gefasst.

Die Einführung dieser Standards wird auf Grundlage fest umrissener Umsetzungsrichtlinien für jedes Dokument vorgenommen. Damit soll das Verständnis für Einrichtung und Verwendung der einzelnen Formulare erhöht werden. Darüber hinaus werden besondere Schulungseinheiten für das Personal im technischen und geschäftlichen Bereich angeboten, um eine reibungslose Übernahme der neuen Vorgaben zu gewährleisten. Für Fragen zum neuen Standard wurde ein technischer Support eingerichtet.


Weitere Informationen:

Bengt Roslund, Projektleiter: Telefon: +32 2 627 4906, bengt.roslund@packaging.sca.se
Paul Conn, GCA: Telefon: +1 (703) 519-8173; pconn@gca.org


Informationen zur Europäischen Standardisierungsinitiative:
Diese Initiative wurde von einer Gruppe von 23 großen europäischen und globalen Unternehmen gestartet. Zu dieser Gruppe gehören Unternehmen aus vielen verschiedenen Geschäftssektoren, wie etwa Hersteller von Papier für Veröffentlichungen, Spezialpapier, Packpapier, Papierrohmasse, Faltschachtelkarton usw.

Informationen zur GCA:
Die Graphic Communications Association (GCA) ist die weltweit führende Mitgliedsorganisation zur Weiterentwicklung von Prozessen für Informationsinteroperabilität und Wissensverbreitung. Um dies zu erreichen, unterstützt und fördert die GCA die Entwicklung und Umsetzung weltweit anerkannter Standards für Informationsdefinition und Informationsaustausch. Seit 15 Jahren stellt das B2B Standards Committee der CGA die offizielle Institution für die Entwicklung von E-Business- und EDI-Standards in der nordamerikanischen Papier-, Druckerei- und Verlagsindustrie dar.

Informationen zur CEPI:
Bei der Confederation of European Paper Industries (CEPI) handelt es sich um eine nicht-profitorientierte Organisation, in der 18 Mitgliedsstaaten vertreten sind (13 EU-Mitgliedsstaaten, Norwegen, die Schweiz sowie die drei assoziierten Mitglieder Ungarn, Tschechien und die Slowakei). Über ihre Mitgliedsstaaten repräsentiert die CEPI etwa 1.000 europäische Herstellerunternehmen von Papierrohmasse, Papier und Pappe. Das Spektrum reicht dabei von kleinen über mittelständische bis hin zu multinationalen Unternehmen.

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